Bereits beim Befahren des Sportareals an der Robert-Koch-Straße in Halle reiften erste Erkenntnisse. Oh, eine Kante, die hatte man vorher so nie wahrgenommen. Am Parkplatz an der Schwimmhalle ging es über Rasengittersteine, kein leichtes Fahren. So konnten die jungen Leute schnell Anjas Erklärung nachvollziehen, warum der Behindertenparkplatz mit der glatten Anfahrt auch dringend für Menschen freifreizuhalten ist, die darauf angewiesen sind.
Die Stadionrunde, normalerweise in ca. 1,20 Minuten von den Sportschüler:innen zu bewältigen dauerte mit mehr als drei Minuten im Rolli deutlich länger. Highlight war die Bewältigung von Treppen, natürlich mit Hilfestellung. Mit den praktischen Erfahrungen stand das Thema Barrierefreiheit plötzlich in einem ganz anderen Licht. Und es kamen erste Rückmeldungen: „Das geht aber auf die Arme“.
In der Sporthalle übernahm Jens zügig das Zepter und der Rollstuhl wurde zum Sportgerät. Austesten der Beweglichkeit der Stühle, taktischer Einsatz der Rollis, um Gegner zu blocken, die jungen Leute machten super mit. Nach kurzer Regelkunde für Rollstuhlbasketball legten die Sportschüler:innen los und es entwickelte sich ein spannendes Spiel, das zu Gunsten von Team „Grün“ ausging. „Oh meine Beine, das fühlt sich cool an, doch auch komisch“, meinte eine der jungen Sportlerinnen nach Verlassen des Rollis.
Die Fragerunde am Schluss entwickelte sich spannend. Wie koordinieren Anja und Jens Arbeit, Training und Privatleben? Was ist mit Freizeit? Wie funktioniert das Liga-System im Rollstuhlrugby und wie wird Para Sport finanziert? Wieviel Hilfe benötigt ihr im Alltag?
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