Aus einem anderen Blickwinkel

von Annette Lippstreu

Sekundarschule „Drei Türme in Hohenmölsen“

pandamedien, A. Lippstreu
Rückwärts mit dem Rollstuhl – doch gar nicht so easy
Bildautor: pandamedien, A. Lippstreu

Unruhiges Getuschel beherrschte die Sporthalle der Sekundarschule „Drei Türme in Hohenmölsen“ am Vormittag des 2. Mai als das Team von Bewegung verbindet – Rollstuhlsport macht Schule um Projektkoordinator Volker Möws vom BG Klinikum Bergmannstrost Halle die Unterrichtsführung übernahm.

Klassenlehrerin Christiane Mälzer hatte diesen ersten Besuch an der Schule organisiert, nachdem sie bei einer Tagung der Schulsportkoordinatoren von diesem Angebot erfahren hatte. „Mich hat diese Idee sofort angesprochen, es ist klasse, dass die Jugendlichen alle selbst die Erfahrung machen, wie es sich anfühlt, mit dem Rollstuhl unterwegs zu sein. Es passt inhaltlich außerdem genau zum nächsten Thema im Ethikunterricht: ‘Wann ist ein Leben lebenswert?‘“, erklärte sie. Rollstuhlfahrer Mathias Sinang lenkte in der Sporthalle den Blickwinkel auf den Rollstuhl als Sportgerät. Spätestens beim rückwärts Slalom fahren war den Jungs und Mädchen anzumerken, dass es für sie einiger Konzentration bedurfte, diese Aufgabe zu bewältigen. Auch die Korbwürfe mit dem Basketball waren aus der sitzenden Position deutlich schwieriger. Die Schulumgebung stellte sich ebenfalls anders dar. Sonst nie bemerkte Kanten, leichte Anstiege und Rampen erforderten Kraft und die richtige Technik. Mit Geduld und Hilfestellung durch Volker Möws und auch Robert Strohschein vom Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt gelang es den 22 Achtklässlern dann doch die meisten Hürden zu nehmen und auch zu erfahren, wie sie Menschen mit Beeinträchtigung helfen können. Etwas zaghaft waren die Fragen an Mathias Sinang zu seinem Leben als Rolli-Fahrer. Doch sicher wird die Behandlung des Themas im Ethikunterricht noch zu vertiefenden Gesprächen führen.

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