Mit Respekt und Toleranz im Rolli
von Annette Lippstreu
Sekundarschule Albert-Schweitzer in Naumburg

Bildautor: pandamedien
Zwei der drei neunten Klassen der Sekundarschule Albert-Schweitzer in Naumburg erleben am 23. November 2022 wie es ist, sich per Rollstuhl im Alltag und im Sport zu bewegen. Angeregt durch Martin Respondeck, der das Programm Respekt Coaches der Jugend-Migrations-Dienste (JDM) an der Schule betreut und dabei unterstützt vom Schulsozialarbeiter Matthias Hühn wird, war das Rolli-Projekt des Behinderten -und Rehabilitations-Sportverbandes und des BG Klinikums Bergmannstrost Halle nach sechsjähriger Pause wieder zu Gast.
Die Fortsetzung für die dritte der neunten Klassen folgt am 28. November. Projektkoordinator Volker Möws vom Bergmannstrost und Paul Beyer vom BSSA trotzten den kühlen Außentemperaturen und erkundeten mit den Schüler:innen das Schulgelände. Bergauf und Bergabfahren, Ankippen der Rollis auf die Hinterräder, um Kanten und Absätze und unebenen Untergrund bewältigen zu können, lauteten die Herausforderungen. Nach anfänglichem Zögern trauten sich viele der Jugendlichen auch, sich mit Hilfestellung der Rolli-Trainer eine Treppe herunterzufahren. In der Turnhalle scheuchten die Rolli-Trainerinnen Michaela Schlett und Selina Rausch die Neuntklässler in Sportrollstühlen hin und her. Kurze Erklärungen und los ging es mit Fahr-, Zuspiel und Korbwurfübungen. Mit dem abschließenden Rollstuhl-Basketballspiel stiegen nicht nur Tempo und Lautstärkepegel, auch der Ehrgeiz der jungen Leute war geweckt.
In den abschließenden Gesprächsrunden drehte sich viel um die Themen Hilfestellung geben bzw. annehmen, aktives Leben im Rollstuhl sowie Familie. Der Name des Respekt Coaches-Programms „Lass uns reden“ kam voll zum Tragen. Die Jugendlichen scheuten sich auch nicht, die beiden Rollstuhlfahrerinnen zum Thema Kinderwusch mit Querschnittlähmung zu befragen. Michaela als Mutter konnte hier aus eigener Erfahrung gut Auskunft geben. Die Einschätzung der Jugendlichen lautete, dass ihnen die Projektstunden echt was gebracht haben. Selbst im Rollstuhl zu sitzen war dabei der Schlüssel zur Erkenntnis. Genau deshalb empfehlen sie das Projekt weiter.
Info und Kontakt vom JMD des Internationalen Bundes Burgenlandkreis:
www.ib-mitte.de/standort/211629
Mailadresse Respekt Coach: martin.respondeck@ib.de