Angehende Erzieher:innen und Fachoberschüler:innen der Fachrichtung Gesundheit, insgesamt 65 Auszubildende der Berufsbildenden Schule des Landkreises Wittenberg machten am 3. Juni Erfahrungen im Rollstuhl.
Im wahrsten Sinn des Wortes erfuhren sie das Schulgelände, bemerkten zum ersten Mal bewusst, dass es Unebenheiten und Absätze gibt, die per Rolli Kraft erfordern. Projektkoordinator Volker Möws vom BG Klinikum Bergmannstrost Halle erklärte Feinheiten der Technik beim Rolli-Fahren. Wann muss man sich mehr nach vorn, wann mehr nach hinten beugen, das sorgte für Aha-Effekte und wurde von den Jugendlichen mal ganz flott, mal etwas zögerlicher umgesetzt. Nicht wenige von ihnen befürchteten Muskelkater für den kommenden Tag, denn „Das geht ja total auf Arme“.
Den praktischen Bezug zum Thema Leben mit Beeinträchtigung durch eigene Erfahrung zu erhalten, kam bei den Jugendlichen gut an „Eine gute Erfahrung, echt cool“, schätzten die jungen Leute das Angebot ein.
Auch beim Rollstuhlsport in der Halle mit Rolli-Trainer Mathias Sinang reiften Erkenntnisse. Hier geriet der Rollstuhl als Hilfsmittel in den Hintergrund, war einfach Sportgerät. „Die Bewegungsspiele und Rollstuhlbasketball haben richtig Spaß gemacht“, lautete die Einschätzung eines Auszubildenden. Das gemeinsame Erleben und dieser Spaß, der auch damit verbunden war, erhielten positives Feedback.
Der Termin für den Projekttag wurde bewusst gewählt, denn das Berufsschulzentrum Wittenberg ist in diesem Jahr Partnerschule der 33. Landessportspiele des BSSA – gemeinsam aktiv, die am 24. August im Wittenberger Arthur-Lambert-Stadion stattfinden. Als nichtbehinderte Partner:innen werden die Jugendlichen gemeinsam mit einem Aktiven mit Beeinträchtigung als sportliches Tandem an den Start gehen.
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Die Gesprächsrunden nach jedem Durchgang, insbesondere die Beantwortung der Fragen durch Mathias Sinang, der seit 32 Jahren im Rollstuhl sitzt, empfanden die Teilnehmenden als Bereicherung.