+49 (0)345 1327236 - Rollstuhlsport macht Schule
Rückwärts im Slalomparcours
Selbsterfahrung weitergeben
3. März 2023
Sekundarschule Jessen-Nord
h

Annette Lippstreu

Erfahrungen im Rollstuhl

Die Sekundarschule Jessen-Nord nutzte nach den positiven Erfahrungen in den Jahren 2015 und 2018 am 2. März 2023 wieder die Kooperation des medienpädagogischen Projektes KLASSE 2.0 der Mitteldeutschen Zeitung und der MITGAS GmbH mit dem landesweiten Schulprojekt Rollstuhlsport macht Schule.

Mehr als 40 Alltags- bzw. Sportrollstühle standen für die Schülerinnen und Schüler der Klassen 8a und 8c in der Sporthalle bereit. Angeleitet durch das Team um Rolli-Projektkoordinator Volker Möws vom BG Klinikum Bergmannstrost Halle hatten die Jugendlichen die Chance Selbsterfahrungen im Rollstuhl zu machen. Wie treibe ich den Rolli richtig an, vorwärts, rückwärts, wie bringe ich das Gefährt sicher zum Stehen? Erst gaben die Trainer eine theoretische Einweisung, dann probierten sich die Jugendlichen aus, zögerlich am Anfang, dann mit zunehmend Mut. Mit den Alltagsrollstühlen testeten sie sich im Slalomparcours und probten das Ankippen der Stühle, was zum Überwinden von Hindernissen, wie Bordsteinkanten notwendig, ist.

„Rollstuhlfahren macht ja sogar Spaß“

Den Rollstuhl als Sportgerät lernten die Achtklässler unter der Anleitung von Jens Sauerbier – Spieler der Deutschen Nationalmannschaft Rollstuhlrugby – und Florian Böhler vom Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt e. V. (BSSA) kennen. Groß war das Erstaunen bei einigen Jugendlichen über Wendigkeit und Tempo der Sportrollis. Jens demonstrierte ihnen so manchen kleinen Trick und in jeder der Gruppen zeigten sich schnell Talente im Umgang mit Rollstuhl und Ball. „Rollstuhlfahren macht ja sogar Spaß“, stellte eine der Schülerinnen überrascht fest. Deutschlehrerin Katharina Frank probierte sich selbst im Rolli aus und hielt das Geschehen fotografisch fest, denn am Folgetag haben die Schüler:innen die Aufgabe, das Erlebte in journalistischen Texten festzuhalten. Das beste Werk, so stellte es MZ-Reporterin Annette Schneider in Aussicht, solle veröffentlicht werden. In den abschließenden Gesprächsrunden gab es dann auch einige Fragen an Rollstuhl-Trainer Jens: wie lange er bereits im Rollstuhl sitzt und warum, wie es denn sei, als Rolli-Fahrer eine Freundin zu finden und wie das mit dem Toilettengang so funktioniert.

Rolli-Basketball
Rolli-Basketball
Auf die Frage ob sie das Projekt ihren Freunden und Kumpels empfehlen würden, gab es ein eindeutiges „JA“. Die Begründung war kurz und eindeutig: „Wir hatten viel Spaß, haben sehr viel Neues erfahren und konnten das ausprobieren.“
pandamedien

Folge Uns