+49 (0)345 1327236 - Rollstuhlsport macht Schule
Hindernisse wie Kanten und Absätze überwinden will gelernt sein
Auf Empfehlung des Schulleiters
11. September 2023
Magdeburger Norbertusgymnasium
h

Annette Lippstreu

„Sport im Rollstuhl kann man sonst kaum ausprobieren“

Für 16 Schülerinnen und Schüler der achten Klassen des Magdeburger Norbertusgymnasiums, die sich im Rahmen der Schulprojektwoche für Bewegungsdisziplinen eingeschrieben hatten, standen am 11. September 2023 vier Stunden mit dem landesweiten Schulprojekt Rollstuhlsport macht Schule auf dem Programm. Es gab alternative, Angebote, doch: „Ich wollte etwas anderes machen, als die herkömmlichen Sportarten“, „Bewegung, Sport im Rollstuhl kann man sonst kaum ausprobieren“, waren die Argumente zweier Schülerinnen. „Eigentlich hatte ich mich für Hockey entschieden, doch die Liste war schon voll. Dann erzählte unser Schulleiter so interessant über das Rolli-Projekt, dass ich mich hier einschrieb und das war eine gute Wahl“, meinte einer der Achtklässler. Mit jeweils acht Jugendlichen konnte im großzügigen Zeitfenster in zwei Gruppen, die nach der Hälfte der Zeit tauschten, intensiv gearbeitet werden.

Praktische Erfahrung vermittelte das Thema Barrierefreiheit besser, als jeder Vortrag

Rolli-Trainer Mathias Sinang übernahm das sportliche Zepter in der Turnhalle. Schnell waren die Jugendlichen vom Rolli als Sportgerät, von Tempo und Beweglichkeit eingenommen. Fahrübungen und Bewegungsspielen zur Eingewöhnung folgte zügig das Training mit Basketbällen. Zuwerfen, Korbwürfe und dann ging es schon ans Rollstuhlbasketball-Spiel. Sich frei fahren, abwerfen, zuspielen und den Korb treffen, all dies gelang immer besser über die Zeit. Schulleiter Reimund Märkisch hatte das Rolli-Projekt bereits zum vierten Mal an sein Gymnasium geholt. „Mich beeindruckt, wie gerade beim Rolli-Basketball die Beeinträchtigung, der Rollstuhl als Hilfsmittel in den Hintergrund tritt und der Sport bestimmendes Element ist“, erklärt er bei seiner Stippvisite in der Sporthalle. Mit den Alltagsstühlen unternahmen die Jugendlichen mit Robert Strohschein und Paul Beyer vom Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt e. V. (BSSA) eine Tour vom Gymnasium aus in Richtung Zoo. Pflasterwege, Bordsteinkanten, Neigungen, Steigungen, Ampeln, Straßenbahnschienen, alles musste bewältigt werden. Im Park am Zoo kamen unebene Wege und viele Treppen als weitere Herausforderung auf die jungen Leute zu. Diese praktische Erfahrung vermittelte das Thema Barrierefreiheit besser, als jeder Vortrag.

Weitere Bilder

Das Thema Hilfestellung für Menschen mit Beeinträchtigung wurde beim Bewältigen von Treppen geübt von allen sehr gut gemeistert. In der abschließenden Gesprächsrunde erfuhren die jungen Leute von Mati Sinang so einiges aus dem Alltag und von sportlichen Aktivitäten als Rollstuhlfahrer.
A. Lippstreu

Folge Uns