+49 (0)345 1327236 - Rollstuhlsport macht Schule
Park und Kopfsteinpflaster
Begeisterte Schüler – begeisterte Lehrer
14. September 2023
Christliche Sekundarschule Gnadau
h

Annette Lippstreu

„Alle haben richtig gut mitgemacht, sich nicht geschont“

Laut hallte die Stimme von Sportlehrer André Geist durch die Sporthalle. „Spiel ab, du musst blocken, fahr dich frei“, lauteten seine Empfehlungen an die Neuntklässler der Christlichen Sekundarschule Gnadau, die zum ersten Mal in ihrem Leben Rollstuhlbasketball spielen. Unter Anleitung von Mathias Sinang und Beobachtung von Maik Lüdtke, beide erfahrene und sportlich aktive Rolli-Fahrer, fanden sich die Jugendlichen schnell und gut mit den fahrbaren Untersätzen zurecht. Zuerst Fahrübungen und Bewegungsspiele, dann Ab- und Zuwurf-Übungen sowie erste Korbwürfe und dann konnte auf Körbe-Jagd gefahren werden. Die Regeln passten die Trainer zart an, um ein flüssiges Rolli-Basketballspiel zu ermöglichen. „Klasse,“, meinte Mati Sinang am Ende der Projektzeit, „Alle haben richtig gut mitgemacht, sich nicht geschont“.

Hindernisse überwinden

Auch in der Umgebung der Sporthalle der Grundschule „Am Prinzeßchen“, die als Örtlichkeit diente, waren die 27 Schülerinnen und Schüler in zwei Teilgruppen flott unterwegs. Rauf auf den Deich, runter vom Deich. „Wir sind zum neunten Mal hier. Ich meine, noch nie haben ausnahmslos alle Jugendlichen die Anhöhe zum Deich hinauf gemeistert. Toll, dass keiner aufgegeben hat“, freute sich Robert Strohschein mit seinem Kollegen Paul Beyer vom Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt. Die Fahrt ging weiter über Kopfsteinpflaster und durch den nahen Park. Einige der jungen Leute befürchteten Muskelkater für die nächsten Tage und auch die eine oder andere Blase an den Händen bildete sich. Sie mussten auch feststellen, dass nicht nur verschiedene Untergründe, Steigungen, Treppen u. ä. für Rollstuhlfahrer Hindernisse sind. Auch Hundehaufen sind für Sie ebenso unangenehm, wie für Fußgänger.

In der abschließenden Gesprächsrunde erkundigten sich die Jugendlichen, Klassenlehrerin Christine Wendt und Sportlehrer Geist zum Beispiel nach den Preisen für Rollstühle, der Lebensumstellung für die beiden auf den Rolli angewiesenen Trainer, beruflichen und sportlichen Möglichkeiten für Rolli-Fahrer.

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Abschließendes Urteil aller: Daumen hoch, gerne Weiterempfehlung und Applaus bis zum nächsten Mal in einem Jahr.
A. Lippstreu

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