Alltagsprobleme im Rollstuhl erfahren
Ein bisschen Unsicherheit war den Neuntklässlern anzumerken, als es am 30. März 2023 im Rahmen des landesweiten Schulprojekts Rollstuhlsport macht Schule hieß: „Sucht euch bitte jeder einen Rollstuhl aus“. Doch zügig kamen die insgesamt 40 Jugendlichen der Klassen 9a und 9b mit den Rollis klar. Projektkoordinator Volker Möws vom BG Klinikum Bergmannstrost Halle umrundete mit den einzelnen Gruppen in Alltagsrollstühlen die Schule. Die Unterschiede zwischen glattem Pflasterbelag und Schotter, die den jungen Leuten sonst kaum auffielen, wurden schlagartig klar. Auch in Gröbers wurde das Ankippen der Rollis ausprobiert, denn diese Technik muss jeder Rollstuhlfahrer beherrschen, um Hindernisse, wie Bordsteinkanten zu überwinden. „Eine kleine Kante, die ich noch nie bemerkt hatte, war plötzlich ein Problem. Das war irgendwie richtig einprägsam“, erzählte eines der jungen Mädchen in der Auswertungsrunde.
Der Rollstuhl als Sportgerät
Rollstuhlfahrer Mathias Sinang stellte in der Turnhalle den Rollstuhl als Sportgerät vor. Fahrübungen und Sportspiele dienten zum Anwärmen, bevor die Basketbälle ins Spiel kamen. Damit zog das Tempo an und ein kleines Rollstuhl-Basketballspiel rundete diese Einheit ab. In der abschließenden Fragerunde erkundigten sich die Schülerinnen und Schüler u. a. nach den sportlichen Aktivitäten von Matias Sinang, der seit 30 Jahren im Rolli sitzt. Auch die Ursache seiner Querschnittlähmung wollten sie erfahren.
Die Jugendlichen bewerteten die gewonnenen Erfahrungen durchweg als positiv und empfehlen das Projekt gern weiter.