„Hier soll ich hochfahren, das schaffe ich nie.“
So hatte es sich Sportlehrerin Cathleen Redöhl gewünscht: gespannt blickten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8b und später auch die der 8a auf die drei Herren, die in Rollstühlen vor ihnen saßen. Sie wussten zwar, dass sie Projektstunden von Rollstuhlsport macht Schule erleben werden, doch nun wurde es ernst. Nach einer kurzen Vorstellung wurde die Klasse jeweils in zwei Gruppen geteilt und Projektkoordinator Volker Möws vom BG Klinikum Bergmannstrost Halle entführte die Hälfte der Klasse nach draußen, um mit ihnen in Alltagsrollstühlen das Schulgelände zu erfahren.
Gerade die jungen Damen gingen vorerst etwas zaghafter an die Aufgabe heran. „Oh, der Stuhl fährt immer nach links“, „Hier soll ich hochfahren, das schaffe ich nie“, solche Ausrufe schallten über den Schulhof. Doch kurze Erklärungen von Volker und motivierende Worte von Lehrerin Redöhl lösten die Probleme. Den Rollstuhl ankippen, was zur Bewältigung von Bordsteinkanten nötig ist, konnten die Achtklässler ebenso austesten, wie die Bewältigung von Treppen mit Rollstuhl. Letzteres trauten sich allerdings nicht alle zu.
Viele Fragen konnten beantwortet werden
In der Turnhalle machte Jens Sauerbier – Spieler der deutschen Rollstuhlrugby Nationalmannschaft – die Jugendlichen gemeinsam mit Robert Strohschein vom BSSA mit der Handhabung von Sport-Rollis bekannt. Schnell nahmen alle Fahrt auf und Basketbälle kamen ins Spiel. Fast zu ihrer eigenen Überraschung gelang beiden Teilgruppen so manch guter Spielzug und Körbe wurden geworfen. In der Abschlussrunde gab es erfreulich viele Fragen. Jens erzählte also von der langen Rehabilitationsphase nach dem Autounfall wegen Reifenplatzer vor 20 Jahren, über den für ihn als Tetraplegiker super passenden Sport Rollstuhlrugby, über Preise für Rollstühle und so manche damit verbundene Schwierigkeit.
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