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Erste Fahrerfahrungen – zart bergan in der Schulumgebung
Viel gerollt in Teutschenthal
11. Mai 2023
Sekundarschule „Würdetal“ in Teutschenthal
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Annette Lippstreu

„Wie machen die das nur, ich spüre meine Arme nicht mehr.“

„Das ist ja anstrengend!“ stellte eine der Neuntklässlerinnen der Sekundarschule „Würdetal“ in Teutschenthal fest, nachdem sie einige Meter mit dem Rollstuhl die leicht ansteigende Straße neben der Schule bewältigt hatte. Die Schülerinnen und Schüler beider neunter Klassen erlebten am 11. Mai 2023 das landesweite Rolli-Schulprojekt der Partner Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Sachsen-Anhalt e. V. (BSSA) und BG Klinikum Bergmannstrost Halle (Saale).

In Alltagsrollstühlen erkundeten sie die Schulumgebung und bemerkten schnell, dass sich im Rollstuhl ein ganz anderer Blickwinkel auf Fortbewegung und Umgebungsbedingungen auftut. Wie man Bordsteinkanten meistert, sicher bergan und bergab und über sehr unebene Schotterflächen fährt, erklärte ihnen Volker Möws vom Bergmannstrost. In der knapp einstündigen Erkundungstour wuchs der Respekt vor Rollstuhlfahrern: „Wie machen die das nur, ich spüre meine Arme nicht mehr“, war einer der Kommentare der jungen Leute.

Ein klares Daumen-Hoch für das Rolli-Projekt

In der Sporthalle führte Rolli-Trainerin Michaela Schlett Regie. Die Jugendlichen lernten den Rollstuhl als Sportgerät kennen. Fahrübungen, Hasche, Zu- und Abspiel und erste Korbwurfversuche gingen einem kurzen Rollstuhlbasketball-Spiel voraus. Ihr klares Daumen-Hoch für das Rolli-Projekt begründeten die Neuntklässler damit, dass die Eigenerfahrung sehr wesentlich für sie war. „So konnte ich mich wirklich in die Lage eines betroffenen Menschen hineinversetzen. Ich weiß nun, dass es gar nicht so einfach ist wie es aussieht, sich im Rollstuhl fortzubewegen“, resümierte eine Schülerin. „Es wird einem bewusst wie krass es ist, wenn behinderte Menschen dumm angesprochen werden und man ihnen nicht hilft“, merkte einer ihrer Klassenkameraden an. Michaela Schlett befragten sie nach der Ursache ihrer Querschnittlähmung, nach ihrem Berufs- und Familienleben sowie ihren sportlichen Aktivitäten.

Weitere Bilder

Für Schulsozialarbeiterin Susanne Feige steht fest, dass diesem seit 2014 siebenten Besuch des Projektteams an der Teutschenthaler Schule im kommenden Jahr eine achte Auflage folgen wird.

pandamedien

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